Jetzt kommt die Wissenschaft

Guter Kaffee kann eine Wissenschaft sein – aber eine wunderschöne 🙂

Mahlgrad, Wassertemperatur und Brühdauer können je nach Zubereitungsart sehr unterschiedlich sein und die perfekte Kombination geht oft Hand in Hand mit der Sorte und Röstung deiner Kaffeebohnen.

 

Der Extraktionsprozess

Beim Kaffeekochen geht es darum, durch heißes Wasser Aromastoffe aus dem Kaffeemehl herauszulösen. Kaffee enthält über 1.000 Aromen und ist damit eines der aromareichsten Genussmittel überhaupt. Die Kunst ist es aber, die feinen Aromen herauszulösen, von den Bitterstoffen jedoch nicht zu viele in`s Lieblingsgetränk zu bekommen.

Damit du dich aber nicht in Details verlierst soll dir dieser Artikel eine Hilfe sein, das Beste aus deinem Kaffee herauszuholen. Letzten Endes kommt es nämlich nur darauf an, ob er dir (und vielleicht deinen Liebsten) schmeckt.

Die Wassertemperatur

Für eigentlich fast alle Kaffeezubereitungsarten – abgesehen natürlich vom Cold Brew – liegt die optimale Wassertemperatur zwischen 86 und 96 °C, wobei dies auch noch ein bißchen von der Sorte deiner Kaffeebohnen und dem Mahlgrad abhängt. Arabica bohnen brauchen eher etwas höhere Temperaturen von 92 – 96 °C. Robusta Bohnen brauchen etwas weniger heisse Temperaturen als die Arabica. Ein Espresso benötigt in der Regel eine Brühtemperatur von 92 – 96 °C.

 

Bei unterschiedlicher Wassertemperatur können unterschiedliche und unterschiedlich viele Aromastoffe aus dem Kaffee herausgelöst werden.

Ist das Wasser heißer, schmeckt der Kaffee oft etwas bitter, da hier viele Bitterstoffe aus dem Kaffee herausgelöst werden. Ist es hingegen sehr viel kälter, schmeckt der Kaffee häufig verwässert, etwas lasch oder auch sauer. Hier werden nicht genügend Aromastoffe aus dem Kaffeepulver herausgelöst. Außerdem sind es die Säuren, die beim Extraktionsprozess als Erste aus der Kaffeebohne gelöst werden.

 

Damit dir das nicht passiert, lasse das Wasser, nachdem es gekocht ist, ruhig etwas stehen. Etwa eine halbe bis ganze Minute. Dann hat das Wasser (natürlich in Abhängigkeit von der Wassermenge) meistens genau die richtige Temperatur.

Du kannst natürlich einen Wasserkocher mit Temperatureinstellungen benutzen. Die sind aber oft relativ teuer und eigentlich auch gar nicht nötig.

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Der Mahlgrad

Der Mahlgrad beziffert, wie grob oder fein deine Kaffeebohnen gemahlen sind. Dabei gilt folgende Faustregel:

Je gröber die Kaffeebohnen gemahlen sind, umso mehr Zeit braucht das Wasser, um die wichtigen Aromastoffe aus dem Kaffee herauszulösen. Es besteht die Gefahr einer Unterextraktion.

Je feiner der Mahlgrad des Kaffee`s ist, desto mehr Oberfläche bietest du dem Wasser für die Extraktion. Das Wasser hat es sehr leicht, die flüchtigen Aromen mitzunehmen. Hier ist eine Überextraktion möglich. Mahlgrad und Extraktionszeit beeinflussen sich gegenseitig. Daher hast du auch einen unterschiedlichen Mahlgrad bei unterschiedlicher Zubereitungsmethode. Für einen Espresso aus der Siebträgermaschine benötigst du zum Beispiel einen sehr feinen Mahlgrad, während du bei der Full Immersion Methode mit der French Press einen mittleren bis groben Mahlgrad wählen solltest.

Entscheidend ist übrigens die Extraktionszeit oder auch die Brühdauer. Und das bringt uns direkt zum nächsten Punkt.

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Die Extraktionszeit

Wenn du deinen Mahlgrad wählst – oder an der Mühle einstellst, kommt es darauf an, den optimalen Mahlgrad für deine Extraktionszeit zu finden. In den meisten Fällen hast du eine Extraktionszeit von 4-5 Minuten.

Brühst du deinen Kaffee zu lang werden zu viele Bitterstoffe aus dem Kaffee herausgelöst. Man spricht hier auch von einer Überextraktion. Brühst du ihn hingegen zu kurz, werden nicht genügend Aromastoffe aus dem Kaffee gelöst – das Ergebnis ist meist lascher Geschmack.

Brühdauer und Mahlgrad gehen Hand in Hand:

Kurze Brühdauer = feiner Mahlgrad

Lange Brühdauer = grober Mahlgrad

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